Viele sprechen darüber, wenige wissen wirklich wovon sie sprechen. Das Metaverse. Ich habe hier ja in diesem Blog mehrfach meine Erfahrungen mit der Beratungsarbeit in VR dokumentiert, daher habe ich die Frage, was das Metaverse eigentlich ist schon des öfteren zu hören bekommen. Eine sehr griffige Definitionen vom Metaverse habe ich vor einiger Zeit im Lex Fridman Podcast mit Mark Zuckerberg gehört.
Das Metaverse wurde nicht darüber erklärt, wie es technisch funktioniert oder wie es genau aussehen wird, sondern als Zeitpunkt ab dem die Menschen einen Großteil ihrer (digitalen) Arbeits- und Freizeit in immersiven 3D Umgebungen, in virtueller oder augmented realtiy verbringen.
Ob es diesen Zeitpunkt jemals geben wird, ist natürlich nicht ausgemacht und von den großen Tech-Firmen setzt nur Meta voll auf dieser Wette. Ob diese Entwicklung wünschenswert ist oder was das bedeuten würde steht noch mal auf einem völlig anderen Blatt. Vielen Menschen kommt die Vorstellung, dass in Zukunft auch virtuelle Realitäten eine Rolle spielen gruselig vor. Und ja, es stimmt, es wirkt schon sehr befremdlich, wenn man von außen zusieht, wie Menschen in VR agieren. Aber ich denke, es ist nicht ganz abwegig zu glauben, dass Menschen VR und augmented reality in Zukunft weit mehr nutzen werden als bisher.
Das schlagende Argument sind dabei gar nicht die Vorteile, die VR oder auch AR mit sich bringen. Dazu habe ich an anderer Stelle geschrieben. Ich denke es reicht, wenn wir uns mit ganz viel Abstand die Entwicklung ansehen, die digitale Technik in den letzten Jahrzehnten genommen hat: Wir haben sie ganz bildlich gesprochen immer näher und näher an uns herangelassen.
Computer standen erst in Rechenzentren, dann auf den Schreibtischen in Büros.
Sie wurden mobiler in Form von Laptops und landeten in der Hosentasche, waren also immer dabei.
Sie werden als Uhren um das Handgelenk getragen und hängen damit Tag und Nacht an unserem Puls.
Sie klettert uns in Form von federleichten, kabellosen Stöpseln in die Ohren.
Wieso sollte dort am Handgelenk und in den Ohren Schluss mit dieser Entwicklung sein? Warum sollte dieser Trend, dass uns die Technik immer weiter auf den Pelz rückt nicht weitergehen? Warum sollte sie sich nicht vor unsere Augen schieben?
Und dieses vor die Augen schieben ist dann eben nicht mehr das Smartphone in einem halben Meter Entfernung, sonder irgend etwas anderes. Augmented oder/und virtuell, aber es werden ganz bestimmt nicht die Brillen sein, wie wir sie jetzt kennen. Zu groß, zu schwer und klobig. Aber es gibt keinen Grund nicht anzunehmen, dass die Technik die heute schon mit den Brillen (treffender wäre es von Helmen zu sprechen) funktionieren sollte nicht auch kleiner, praktischer unauffälliger und subversiver an uns heran kriecht. Und wenn wir das dann akzeptiert haben und es nutzen um uns zu informieren, mit Freunden herumzublödeln, zu arbeiten und uns berieseln zu lassen, ist das eben das Metaverse.
Die oben vorgestellte Lex Friedman Podcast-Episode findet sich natürlich auch zum Nachhören auf meiner Podcast Playlist sowie als YouTube Video, falls jemand den beiden beim sprechen zusehen möchte.
Alle Artikel rund um VR in der Beratung gibt es hier.
Bilder: blaues Bild – eigene Aufnahmen; Handyfoto – wikimedia